Seesaibling

Biologie des Seesaiblings (Salvelinus umbla)

Körpermerkmale

In der Jugend schlanker, im Alter gedrungener Körper; Fettflosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse. Schuppen sehr klein, 190 - 240 längs der Seitenlinie, 36 - 37 Schuppenreihen zwischen Fettflosse und Seitenlinie. Bezahnung des Pflugscharbeines: auf dem Stiel 3 - 7 Zähne, dahinter 1 - 15 in mehreren abnehmenden Reihen. Färbung je nach Alter und Standort sehr unterschiedlich; Rücken graugrün, blaugrün oder bräunlich; Flanken heller, mit hellen runden Punkten; Bauch weisslich bis gelblich, in der Laichzeit rot oder orangefarben. Vorderrand der paarigen Flossen und der Afterflosse mit leuchtend weissem Saum. Mittellänge variiert stark (20 - 45 cm).

Vorkommen

Stammform ist der Wandersaibling, der in Küstengewässern und Zuflüssen des nördlichen Eismeeres lebt. Die Seesaiblinge kommen mit zahlreichen Lokalformen in kalten, sauerstoffreichen, tiefen Seen der Nordhalbkugel vor. Im Kanton Bern leben Seesaiblinge in den drei Bergseen Arnensee, Oeschinensee und Engstlensee und in den beiden Voralpenseen Brienzer- und Thunersee; selten werden auch einzelne Exemplare im Bielersee gefangen.

Lebensweise

Die Seesaiblingsbestände weisen einen besonders grossen Formenreichtum auf ("Normalsaiblinge", "Wildfangsaiblinge" und die kleinwüchsigen "Schwarzreuter"). Dabei können nicht nur von Gewässer zu Gewässer, sondern sogar im selben See grosse Unterschiede in der Nahrung, im Wachstum, in den Laichplätzen und -zeiten bestehen. Hauptlaichzeit meist September bis Januar. Das Ablaichen findet in 20 - 80 Metern Tiefe auf Kiesgrund statt. Häufig befinden sich die Laichplätze auch auf den Schuttkegeln von Bach- und Flussdeltas. Erstnahrung der nach 60 - 80 Tagen (380 Tagesgrade) schlüpfenden Jungfische ist Zooplankton. Später erstreckt sich das Nahrungsspektrum von Wasserwirbellosen (Bodennahrung) über Zooplankton bis hin zu kleinen Beutefischchen.

Angeltechniken

Die Seesaiblinge werden im Thuner- und Brienzersee beim Tiefseeschleppen und mit der Hegene gefangen. In den Bergseen werden sie im Sommerhalbjahr mehrheitlich beim Grundbleifischen mit Bienenmaden oder toten Köderfischen oder vom Boot mit der Hegene befischt. Im Winter ist das Eisfischen auf den Bergseen mit verschiedenen Angeltechniken eine besonders erfolgreiche Methode.

 

 

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