Brachsme/Blicke

Biologie der Brachsme (Abramis brama) und der Blicke (Blicca bjoerkna)

Körpermerkmale

Hochrückiger, seitlich stark abgeflachter Körper mit kurzer Rücken- und doppelt so langer Afterflosse (Brachsme: 21-26 Strahlen, Blicke: 22-26 Strahlen). Bei der Brachsme Augendurchmesser geringer, bei der Blicke grösser oder gleich gross wie Schnauzenlänge. Grosse Schuppen, Brachsme 50 - 57, Blicke 40 - 50 längs der Seitenlinie, Schlundzähne Brachsme einreihig, Blicke zweireihig. Die zurückgelegten Brustflossen reichen bei der Brachsme, im Unterschied zur Blicke, bis zum Ansatz der Bauchflossen. Rücken der Brachsme bleifarben, bei älteren Exemplaren z.T. mit Gold- bzw. Kupferglanz; Flanken heller; Bauch weisslich. Blicke Rücken grau- bis schwarzgrün, Flanken heller mit Silberglanz. Bei der Blicke haben die dunkelgrauen Flossen zum Teil einen rötlichen Ansatz. Mittellänge Brachsme 30 - 55 cm, maximal bis 80 cm lang; Blicke 20 - 30 cm, maximal 35 cm lang.

Vorkommen

Brachsme und Blicke sind in ganz Europa nördlich der Alpen und der Pyrenäen verbreitet, fehlen jedoch in Nordwestskandinavien. Auf der Alpensüdseite punktuell durch Besatz vorhanden. Leben bevorzugt in langsam fliessenden Flüssen (Brachsme ist Leitfisch der sogenannten "Brachsmenregion") und in nährstoffreichen stehenden Gewässern mit Vorliebe in der vegetationsreichen Uferzone. Im Kanton Bern kommen grössere Brachsmenbestände im Bielersee und Wohlensee, im Zihlkanal und in einzelnen Kleinseen vor. Die Blicke lebt ebenfalls im Bielersee und in verschiedenen kleineren Gewässern.

Lebensweise

Jungfische leben gesellig in der Uferzone, Erwachsene häufiger im tieferen Wasser. Brachsmen haben ein vorstülpbares Maul (fehlt den Blicken), mit welchem sie den Boden nach Nahrung absuchen. Nahrung besteht entsprechend hauptsächlich aus kleinen Bodentieren (z.B. Zuckmückenlarven, Schlammröhrenwürmer, Wasserasseln, kleine Schnecken und Muscheln), Pflanzenteilen und Planktontieren. Die Fortpflanzung findet im Frühsommer von Mai bis Juli in seichtem Wasser mit dichtem Pflanzenbewuchs statt; Männchen mit Laichausschlag. Eizahl ca. 100'000 pro kg Körpergewicht der Weibchen, Eidurchmesser 1.6 bis 2 mm, Entwicklung innert 3 bis 10 Tagen. Da Ort und Zeitpunkt der Fortpflanzung und das Verhalten der beiden Arten sich nur wenig unterscheiden, sind Bastardisierungen recht häufig.

Angeltechniken

Die Brachsme wird im Kanton Bern nur wenig befischt. Trotzdem gehört sie bei den Friedfischanglern zu den beliebtesten Zielfischen. Am erfolgreichsten ist das Grundbleifischen oder das Zapfenfischen direkt auf Grund. Gängige Köder sind Brot, verschiedene Teige, Würmer, Maden, Mais, Nudeln oder Kartoffelstückchen.

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