Dohlenkrebs

Biologie des Dohlenkrebses (Austropotamobius pallipes)

Bestimmungsmerkmale

Bis zu 12 cm Körperlänge. Kurze, leicht abgesetzte Stirnspitze. Stirn mit breiter Basis und regelmässig zusammenneigenden Rändern, Längsseiten der Stirn glatt, zur Spitze vereinigend. Stirnspitze kurz, Stirn (Rostrum) mit deutlichem Mittelkiel ausgestattet. Ein Augenwulst, Dornen hinter der Nackenfurche. Gekörnte Scherenoberfläche, weisse bis gelblich graue Scherenunterseite. Durch den Besitz von Höckern und Dornen hinter der Nackenfurche deutlich vom Signalkrebs und vom Steinkrebs zu unterscheiden.

Vorkommen

Verbreitung in ganz Westeuropa von den Britischen Inseln bis zum Balkan, sowie in Spanien, Portugal, Frankreich und Italien. Besiedelt hauptsächlich Fliessgewässer, kleinere Bäche, selten auch kühle Stillgewässer wie auch Kanäle bis auf eine Höhe von 1400 m ü.M. Aktuell besiedelt der Dohlenkrebs vor allem die West- und Süd-Schweiz. Ungefähr 40 Populationen leben in isolierten Gewässerabschnitten, oft in Oberläufen, zwischen 400 und 900 m ü. M. verstreut im ganzen Kanton Bern.

Im Kanton Bern ist die Art ganzjährig geschützt.

Lebensweise

Dohlenkrebse sind nachtaktiv und sind saisonal am aktivsten zwischen April und November. In den restlichen, kalten Monaten verharren sie in Verstecken und halten eine Ruhephase. Für Dohlenkrebspopulationen sind senkrechte Ufer, unterspülte Bereiche und andere Uferunterstände ideal, um ihre Höhlen anlegen zu können.

 

Lebensdauer

10 Jahre

Geschlechtsreife

nach 3–4 Jahren

Tragzeit

Oktober/November bis Mai

Eizahl

20–100

Gefährdungsstatus

stark gefährdet

Nahrung

Pflanzen, Wirbellose (Flohkrebse, Köcherfliegen, Aas)

Gefährdung

Durch Wasserverschmutzung, Uferverbauungen, Abtrocknungen, Fliessgewässerkorrektionen, Krebspest und Konkurrenz durch fremde Arten

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