Galizierkrebs

Biologie des Galizierkrebses (Astacus leptodactylus)

Bestimmungsmerkmale

Stark bedornter Körper, relativ dünner Panzer; in der Regel 18-20 cm. Sägezahnartig bezahnte Längsseiten der Stirn, parallel zueinander verlaufend bis zur Schulterregion. Scharfer Zahn an Schulter, sehr lange, abgesetzte Stirnspitze; bis zur Mitte der Stirn deutlicher Mittelkiel; beidseits zwei Augenwülste mit einem Dorn, hinter der Nackenfurche und zwischen Auge und Nackenfurche kräftige Dornen und Höcker. Lange und schmale Scheren mit gekörnter Scherenoberseite, Scherenunterseite hellbeige gefärbt. Zwei Höcker an der Innenseite des unbewegten Scherenfingers.

Vorkommen

Der Galizierkrebs stammt aus Südosteuropa und Kleinasien und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Zentraleuropa eingeführt. Die Art wurde in den 1970er Jahren in die Schweiz eingeführt und bewohnt vor allem Seen und Weiher der Ebene. Mit der Einführung des Galizierkrebses wollte man die Verluste der Edelkrebse kompensieren. Die Art konkurrenziert lokal die einheimischen Arten, ist aber keine so starke Bedrohung wie die amerikanischen Arten, welche zusätzlich die Krebspest verbreiten. Insgesamt nimmt die Art in der Schweiz ab. Im Kanton Bern gibt es dank erfolgreicher Bekämpfungsmassnahmen nur noch eine Population.

Lebensweise

In stehenden oder langsam fliessenden Gewässern fühlt sich der Galizierkrebs vor allem in Schlammschichten wohl, in die er sich eingraben kann. Wie der Edelkrebs gräbt er an senkrechten oder steilen Ufern Höhlen, die er als Unterschlupf verwendet. Er toleriert Verschmutzungen (Überdüngung) und Sauerstoffmangel. Als Nahrung dienen ihm hauptsächlich Wasserwirbellose.

Aktivität

sowohl tag- als auch nachtaktiv

Verbreitung

von den Britischen Inseln bis nach Griechenland

Tragzeit

Oktober bis Frühjahr

Eizahl

200–800 Eier

Bedrohung

kann lokal einheimische Arten konkurrenzieren

Einstufung vom Gesetz

unerwünschte Art

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