Schleie

Biologie der Schleie (Tinca tinca)

Körpermerkmale

Gedrungener Körper mit hohem Schwanzstiel; Mundspalte klein und endständig, zwei Barteln in den Mundwinkeln, Schlundzähne einreihig; kleine, tief in die schleimige Oberhaut eingebettete Schuppen, 95 - 100 längs der Seitenlinie. Alle Flossen abgerundet und dunkel gefärbt; Männchen ab zweitem Lebensjahr an den verlängerten Bauchflossen, deren zweiter Strahl verdickt ist, zu erkennen. Rücken meist dunkelgrün oder braun; Flanken heller mit grünlichem Messingglanz, Bauchseite gelblich-weiss. Die Goldschleie ist eine gelbrote Farbvarietät. Mittellänge 20 - 30 cm, maximal 60 cm lang.

Vorkommen

Bevorzugt in langsam fliessenden Flüssen und nährstoff- und vegetationsreichen Tümpeln und Seen. Mit Ausnahme des Nordens und in den südöstlichen Adriazuflüssen in ganz Europa verbreitet. Im Kanton Bern in 44 % aller (Klein)-Seen vertreten. In den zahlreichen Kanälen des Seelandes ist es die häufigste Art mit grossen Beständen. In den Patentgewässern werden nur wenige Schleien gefangen. Am meisten sind es im Zihlkanal und im Bielersee.

Lebensweise

Die Schleie ist eine wenig anspruchsvolle Art, die auch noch Gewässer mit geringen Sauerstoffkonzentrationen bewohnen kann. Die Fortpflanzung findet erst bei Temperaturen von 19 bis 20 °C im Mai bis Juli statt, Eizahl ca. 300'000 pro 1/2 kg Körpergewicht der Weibchen, Eidurchmesser 0.8 bis 1 mm, Schlupf nach 3 Tagen (60 - 70 Tagesgrade), Eiablage in mehreren Schüben im Abstand von ca. 2 Wochen, Eier stark klebrig, Larven mit Klebedrüsen. Jungfische ernähren sich von Plankton, ältere Exemplare von wirbellosen Kleintieren (Zuckmückenlarven, Schnecken und Würmer).

Angeltechniken

Die Schleien haben ein äusserst zartes und schmackhaftes Fleisch und sind deshalb bei den Angelfischern recht beliebt. Aufgrund ihrer eher beschränkten Verbreitung im Kanton Bern bleibt die Befischung aber doch sehr gering. Der scheue Fisch wird am besten am frühen Morgen oder in der Abenddämmerung entweder mit einem leichten Grundblei oder feinen Zapfen befischt. Geeignete Köder sind Würmer, Maden, Kartoffeln, Brot und verschiedene Teige.

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