Schneider
Biologie des Schneiders (Alburnoides bipunctatus)
Körpermerkmale
Gedrungener, hochrückiger Körper, seitlich deutlich abgeflacht; Mundspalte endständig, fast horizontal. Schlundzähne zweireihig. Afterflosse deutlich länger als Rückenflosse. Arttypische, tief nach unten gebogene Seitenlinie, welche von zwei dunklen Streifen eingefasst wird, die wie eine Schneidernaht aussieht (Namensgebung). Rücken grünlichgrau bis olivbraun gefärbt, Flanken heller, Bauch silberglänzend. Besonders während der Laichzeit mit einer dunklen Längsbinde über der Seitenlinie von den Kiemendeckeln bis zum Schwanzflossenansatz. Bauchseitige Flossen mit rötlich eingefärbtem Ansatz. Mittellänge 9 - 13 cm, maximal 19 cm lang.
Vorkommen
In sauerstoffreichen Flüssen der Äschen- und Barbenregion. In mehreren Unterarten von Frankreich bis zum kaspischen Meer in West-, Zentral- und Osteuropa verbreitet. Fehlt auf der iberischen Halbinsel, der Alpensüdseite und im Ostseeraum. Im Kanton Bern leben Schneider in der Aare, im Hagneck- und Kallnachkanal, in der Alten Aare, im Niederriedstausee und im Bielersee.
Lebensweise
Kleiner geselliger Schwarmfisch; im Sommerhalbjahr mit Vorliebe in der Strömung, im Winter an ruhigeren geschützten Stellen. Laichzeit Juni bis August, Eizahl 800 - 3000 pro Saison und Weibchen, Eidurchmesser 1,8 bis 2,1 mm, Eier werden portionenweise an Steine oder Holzstücke gelegt, Schlupf nach ca. 1 Woche (110 - 120 Tagesgrade). Ernährung hauptsächlich aus Insektenlarven (Zweiflügler, Eintags-, Stein- und Köcherfliegen) und Kleinkrebsen. In geringerem Masse werden auch Algen und Detritus oder Anfluginsekten gefressen.