Angeln in der Emme

Achtung: Fischereiverbot in der Emme 250 und 251 von 2023 bis 2025!

Aufgrund der ausserordentlichen Trockenheit und dem Jahrhunderthochwasser im Sommer 2022 ist der Forellenbestand in der oberen Emme zusammengebrochen und bedarf zur Erholung mindestens dreier Jahre Schonung. Das Fischereiinspektorat hat deshalb mit Verfügung vom 23. November 2022 entschieden, dass vom 16. März 2023 bis und mit dem 15. September 2025 in der Emme von der Kantonsgrenze BE/LU bis zum Zusammenfluss mit der Ilfis (Gewässercodes 250 und 251) jegliche Fischerei verboten ist.

Die Emme ist mit einer Länge von 65 Kilometern auf bernischem Gebiet neben der Aare der längste Fluss des Kantons. Aufgrund dieser Länge und des stark wechselnden Charakters dieses wunderschönen und sehr ertragreichen Gewässers ist die Emme in insgesamt vier verschiedene Abschnitte unterteilt.

Der oberste Abschnitt mit dem Gewässercode 250 beginnt bei der Einmündung des Bärselbaches und endet in Eggiwil, gefolgt von der Strecke 251 bis Emmenmatt und der Strecke 252 bis Burgdorf. Der Abschnitt 253 ist die tiefstgelegene Strecke im Unterlauf der Emme von Burgdorf bis zur Grenze BE/SO.

Infolge der kürzeren Fressperioden wachsen die Bachforellen in den höher gelegenen Bachstrecken deutlich langsamer, weshalb dort ein kleineres Fangmindestmass festgelegt wurde.

Emme vom Bärselbach bis Eggiwil (250)

Fischereiverbot in der Emme 250 und 251 von 2023 bis 2025!

Der mit dem bernischen Angelfischerpatent oberste befischbare Emmeabschnitt beginnt auf einer Höhe von 1033 Meter über Meer bei der Einmündung des Bärselbaches und endet bei Eggiwil auf 745 Meter über Meer.

Im oberen Teil grenzen einige Waldgebiete und von der Berglandwirtschaft genutzte Flächen an diesen Voralpenfluss. Die untere Hälfte des Abschnitts wird vom Räbloch, einer tief in die Nagelfluh eingeschnittenen, engen und unzugänglichen Schlucht geprägt. Während im recht naturnahen Oberlauf einige harte Ufer- und Sohlenverbauungen vorhanden sind, wurde das Räbloch nicht durch den Menschen beeinflusst. Die Länge dieses obersten Abschnittes beträgt 19,2 Kilometer bei einer mittleren Breite von 10,7 Metern. Die Abflussspitzen liegen in der Regel in den Monaten April und Mai. Die Geschiebedynamik ist auch durch den Geschieberückhalt in den Seitenbächen nur wenig beeinträchtigt.

Fischarten und Angeltechniken

Im Abschnitt vom Bärselbach bis Eggiwil werden praktisch ausschliesslich Bachforellen gefangen. Wie in vielen anderen Bächen werden diese meistens mit Wurmködern, mit oder ohne Zapfen, befischt. Ist das Wasser klar, ist auch das Zapfenfischen mit der Bienenmade sehr beliebt.

Besonders im Gebiet Schangnau gibt es aber auch verschiedene Wasserläufe, die sich hervorragend zum Fliegenfischen eignen. Die beste Jahreszeit, um mit der Trockenfliege erfolgreich zu sein, liegt zwischen Juni und August. Ist im Sommer das Wasser klar, sollte sich der Angler besonders in ruhigfliessenden Gewässerstrecken sehr vorsichtig verhalten. Die Forellen sind scheu, und nur wer sehr bedächtig flussaufwärts fischt, hat eine gute Chance auf Erfolg.

Die Emme von Eggiwil bis Emmenmatt (251)

Fischereiverbot in der Emme 250 und 251 von 2023 bis 2025!

Von Eggiwil bis zur Mündung in die Ilfis bei Emmenmatt auf 643 m ü. M. fließt die Emme auf einer Länge von 11,8 km und einer durchschnittlichen Breite von 14,6 m. Oberhalb von Eggiwil fliesst die Emme hauptsächlich durch landwirtschaftlichen Nutzflächen und wenige lichte Auenwaldreste. Mit Ausnahme einiger kurzer Abschnitte, ist sie sehr naturnah. Punktuell wird die Emme auf der gesamten Strecke durch Querbauwerke und Uferbefestigungen korrigiert. Die Abflussspitzen werden in der Regel im April und Mai beobachtet. Die Emme wird vom unten liegenden großen Trinkwassereinzugsgebiet beeinflusst. Auch ist die Sedimentationsdynamik des Gewässers eingeschränkt.

 

  

Fischarten und Fangtechniken

In diesem Abschnitt der Emme von Eggiwil bis Emmenmatt werden hauptsächlich Bachforellen gefangen. Die Forellen werden meist mit Schwimmern, Würmern, Maden und Nymphen als Köder gefangen. Wenn das Wasser leicht trüb ist, kann das Spinnfischen in einigen Gebieten sehr effektiv sein.

Emme von Emmenmatt bis Burgdorf (252)

Der im Mittel 28,6 Meter breite und 17,7 Kilometer lange Abschnitt von Emmenmatt bis Burgdorf (auf einer Höhe von 535 Metern über Meer) ist die ertragreichste Strecke des Flusses. Fast auf dem ganzen Abschnitt wird hier die Emme von einem schmalen Band ehemaliger Auenwälder gesäumt, die wegen der starken Sohlenerosion aber kaum mehr einen direkten Bezug zum Gewässer haben. Der Fluss ist auf der ganzen Strecke begradigt und mit Quersperren und harten Ufersicherungen verbaut. Die Abflussspitzen liegen in der Regel in den Monaten April und Mai. Der Geschiebehaushalt weist zwar noch eine gewisse Dynamik auf, ist jedoch von einem deutlichen Kiesdefizit geprägt. Die ganze Gewässerstrecke ist durch Wasserentnahmen (z.T. nur geringfügig) beeinflusst.

 

Fischarten und Angeltechniken

In diesem Abschnitt – in der Emme Oberburgschachen – werden wie in der Strecke 251 neben einzelnen Regenbogenforellen praktisch ausschliesslich Bachforellen gefangen.

Die Forellen werden mehrheitlich mit dem Zapfen befischt. Würmer, Bienenmaden und besonders auch Nymphen sind die beliebtesten Köder. Ist das Wasser angetrübt, lässt sich auch sehr erfolgreich mit dem Spinner oder dem toten Köderfisch am System fischen.

Fliegenfischer, welche sich die Chance auf einen kapitalen Fisch nicht entgehen lassen wollen, fischen entweder im Frühling mit dem Streamer oder, wenn das erste Schneewasser kommt, mit der Nassfliege. Die Technik, bei welcher mit beschwerten Vorfächern an einer intermediaten Fliegenschnur oder einer alten Trockenschnur eine Nassfliege stromaufwärts in die Widerwasser geworfen wird, hat sich als äusserst erfolgreich herausgestellt. Die dafür beliebteste Nassfliege ist die Gordon Quill, die mit Vorteil auf einen Haken der Grösse 8 gebunden wird.

Emme von Burgdorf bis zur Kantonsgrenze SO (253)

Der unterste mit dem bernischen Angelfischerpatent befischbare Emmeabschnitt endet bei der Kantonsgrenze zu Solothurn auf 452 Metern über Meer. Die Länge beträgt 16,4 Kilometer und die mittlere Breite 19,1 Meter. Fast auf dem ganzen Abschnitt wird hier die Emme von einem schmalen Band ehemaliger Auenwälder gesäumt, die wegen der starken Sohlenerosion aber kaum mehr einen direkten Bezug zum Gewässer haben. Auf einem kurzen Teil der Strecke prägen Siedlungen (Burgdorf) und Kraftwerkanlagen das Umland des Flusses.

Die Emme ist auf der ganzen Strecke begradigt und mit Quersperren und harten Ufersicherungen verbaut. Einzig bei der sogenannten Emme "Bire" wurde die Emme in pionierartiger Art und Weise lokal aufgewertet. So wurde dem Fluss wieder die Möglichkeit gegeben, Kies abzulagern und flache Ufer zu bilden. Die Abflussspitzen liegen in der Regel in den Monaten Februar bis April. Der Geschiebehaushalt weist zwar noch eine Dynamik (Emme Birne) auf, ist jedoch von einem deutlichen Kiesdefizit geprägt. Die ganze Gewässerstrecke ist durch Wasserentnahmen stark beeinflusst.

Fischarten und Angeltechniken

In der Emme Birne unterhalb Kirchberg werden neben Bachforellen rund ein Drittel Regenbogenforellen gefangen.

Die Forellen werden am häufigsten beim Zapfenfischen mit Würmern, Bienenmaden oder Nymphen gefangen. Wie auch in den oberen Abschnitten kann zum Teil erfolgreich mit dem Spinner oder dem toten Köderfisch am System gefischt werden.

 

Hinweis:

Es gilt zu beachten, dass die Emme neben der Ilfis zu den einzigen Gewässern gehört, in welchen die Schonzeit bereits Mitte September beginnt.

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